Neueröffnung an der A9: Das kann der „Autohof der Zukunft“ bei Leipzig
Am Schkeuditzer Kreuz
Neueröffnung an der A9: Das kann der „Autohof der Zukunft“ bei Leipzig
Ein neuer Autohof an der Leipziger A9 will ein Rasthof „neuen Typs“ sein – mit frischem Essen, modernem Design und Fitnessgeräten. Wie die Entwickler ihn von der Konkurrenz abheben wollen – und warum die Neueröfffnung die Verkehrssituation entspannen könnte.
Leipzig/Schkeuditz. Autohöfe und Raststätten sind nicht unbedingt dafür bekannt, Orte zu sein, die zum Verweilen einladen: Zu laut, zu teuer, unterdurchschnittliches Essen, so lauten mitunter die Einschätzungen in Bewertungsportalen. Ein Immobilienentwickler aus Regensburg meint: Das geht auch besser – und hat vor wenigen Tagen offiziell den "24-Autohof Leipzig Flughafen" eröffnet, direkt an der A9, Abfahrt Großkugel. Das Unternehmen verspricht nicht mehr als den "Autohof der Zukunft". Dass dieser nun bei Schkeuditz steht, hat gute Gründe – und könnte manches Problem entschärfen, hofft man im Schkeuditzer Rathaus
Die Lage unweit vom Flughafen Leipzig-Hale gilt als vorteilhaft
Bei der Standortwahl sei die Lage „der wichtigste Entscheidungsfaktor“ gewesen, erklärt Severin Schuler vom verantwortlichen Immobilienentwickler „24 - RE Real Estate“. Da gebe es zum einen die angrenzende Bundesautobahn A9, eine der frequentiertesten Strecken in Deutschland. Und zum anderen den Ballungsraum Leipzig mit der unmittelbaren Nähe zum Flughafen.
Das macht freilich noch nicht den zitierten "Autohof neuen Typs aus". Diese Beschreibung leiten die Investoren viel mehr vom Angebot ab, auf das Familien, Lkw-Fahrer und Pendler treffen, wenn sie von der Autobahn abfahren. Die Sandwich-Kette Subway betreibt eine Filiale, nebenan werden Burger, Schnitzel und Döner verkauft. "Wir bereiten die Speisen frisch zu", versichert Severin Schuler von den "24-Autohöfen".
Der Autobauer Tesla betreibt mehrere Ladesäulen
Draußen stehen Ladestationen für E-Autos zur Verfügung, der E-Autobauer Tesla betreibt mehrere Ladesäulen. Fahrer von Verbrennern können ihre Autos an einer Tankstelle des Öl-Multis "Total" auftanken. Auch ein "Trucker-Gym" findet sich neben dem Eingangstor, Sportgeräte also, die an der frischen Luft stehen und etwa Rückenleiden vom Sitzen vorbeugen sollen. Von außen ähnelt der Autohof einer amerikanischen Tankstelle, die Innenräume wirken modern.
Doch ist die Neuansiedlung tatsächlich notwendig? Die Frage ist auf den ersten Blick nicht unberechtigt, betreibt doch „Aral“ an derselben Autobahnausfahrt eine Tankstelle, verkauft MC Donald’s dort auch Burger und Pommes. Dennoch kommt der Schkeuditzer Oberbürgermeister Rayk Bergner (CDU) zu dem Schluss, dass es einen neuen Autohof „dringend gebraucht“ habe.
Entspannt sich jetzt die Verkehrssituation?
Der bisher bestehende Autohof am Roßberg, sagt Bergner, werde immer stärker genutzt, er „stößt an die vertretbaren Grenzen der Belastung. Vor allem sieht man hier an der Menge der Fahrzeuge die fehlenden Parkmöglichkeiten für Lastwagen entlang der Autobahn.“ Er gehe davon aus, dass sich die Situation nun entspannen werde.
So sieht es auch der ADAC. Die Verkehrsexperten verweisen auf eine Studie der Bundesanstalt für Straßenwesen, der zufolge im Jahr 2018 über 1500 Lkw-Stellplätze in Sachsen fehlten. Die Auswirkungen seien nicht zu unterschätzen: Oftmals seien Lkw-Fahrer dadurch gezwungen, ihr Fahrzeug auf dem Standstreifen oder in Ausfahrten von Rastanlagen abzustellen. „Dies führt zu einer massiven Gefährdung der Verkehrssicherheit“, heißt es beim Automobilclub.
Profitieren könnten am Ende aber auch die Kundinnen und Kunden. Das Nebeneinander von zwei Autohöfen hat aus deren Sicht nämlich einen Vorteil: Die Auswahl ist größer und Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft. Die Aral-Tankstelle an der B6, einer wichtigen Pendlerstrecke, ist damit nicht mehr die einzige in der Umgebung.
Zum Originalartikel: https://www.lvz.de/mitteldeutschland/neueroeffnung-an-der-a9-das-kann-der-autohof-der-zukunft-bei-leipzig-I2UG6RJLJ4YLKRR55O3SSN7XJQ.html
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